Anfang Oktober 2013 fand der CSI-Tag in Zürich und in Lausanne statt. Mehr als 200 Personen folgten der Einladung und hörten engagiert zu. Wir freuen uns über das grosse Interesse!
Hoffnung angesichts des Elends – Wenn man eine Bilanz aus dem ziehen möchte, was unsere Mitarbeiter und Projektpartner am CSI-Tag in Zürich und Lausanne zu berichten hatten, wäre es wohl diese. Ob es nun der Bürgerkrieg in Syrien, Sklaverei im Sudan, Menschenhandel in Indien oder Terrorakte im Irak, in Pakistan oder Nigeria sind – die Gefahren, denen religiöse Minderheiten in den CSI-Projektländern ausgesetzt sind, sind unvorstellbar gross. Dennoch können wir helfen.
Unser Mitarbeiter Franco Majok war vor wenigen Stunden erst aus dem Südsudan zurückgekehrt und berichtete, wie dort 401 Dinka, die im Sudan als Sklaven gehalten worden waren, befreit werden konnten. Obwohl keiner genau weiss, wie viele Südsudanesen noch im Norden versklavt sind, versprach Franco: «Wir werden mit unserer Arbeit nicht aufhören, bis auch der letzte Sklave frei ist.»
Auch Pascale Warda aus dem Irak, wo Christen täglich Opfer von Diskriminierung, Vertreibung und Gewalt werden, gibt nicht auf. Die ehemalige Ministerin für Immigrations- und Flüchtlingsfragen und heutige CSI-Projektpartnerin verteidigt im Irak die Rechte derer, die das nicht selbst tun können, und berichtete von ihrem Einsatz für die religiös Verfolgten. Mit ihrem Mann William gründete sie die Menschenrechtsorganisation Hammurabi. Gemeinsam entwerfen sie Gegenvorschläge zu diskriminierenden Gesetzen, reichen Beschwerden gegen die unrechtmässige Behandlung von Christen ein und bringen Vertreter von Minderheitsreligionen an einen Tisch, um gemeinsam gegen das Unrecht vorzugehen.
Das Risiko, das Pascale und ihre Mitstreiter auf sich nehmen, ist enorm: Wer seinen Mund gegen die Ungerechtigkeit auftut, lebt gefährlich. «Wir können jederzeit angegriffen werden», sagt sie, «aber wir haben die Hoffnung, dass sich die Mentalität der Gesellschaft ändert.»
Autorin: Luise Fast
Syrien | Schwester Sara
Die Ordensschwester Sara (Name geändert) steht 400 syrischen Flüchtlingsfamilien zur Seite und verteilt materielle Hilfe. Daneben hat sie ein besonderes Anliegen für die Flüchtlingskinder: Für sie hat Schwester Sara eine «Ferienschule» eingerichtet und organisiert Kinderbibelwochen. Am CSI-Tag wird sie über das Leben in Syrien und das Schicksal von syrischen Flüchtlingen berichten.
Irak | Pascale Warda
Pascale Warda war in der irakischen Übergangsregierung Ministerin für Immigration und Flüchtlinge. Zusammen mit ihrem Mann William leitet sie die Hammurabi-Menschenrechtsorganisation, mit der CSI zusammenarbeitet. Sie setzt sich gegen die Benachteiligung religiöser Minderheiten ein, aktuell insbesondere gegen die «automatische Konversion» von christlichen Kindern. Ein weiteres Anliegen ist die materielle Unterstützung von christlichen irakischen Flüchtlingen – viele flüchteten vor der islamistischen Gewalt in abgelegene Dörfer, wo sie häufig in grosser Armut leben.
Südsudan | Franco Majok
Franco Majok wuchs im Südsudan auf. Infolge des Bürgerkriegs flüchtete er nach Ägypten, wo er vom Uno-Hilfswerk UNHCR als Flüchtling anerkannt wurde und daraufhin in die USA einwandern durfte. Seit Januar 2013 arbeitet er im CSI-Sklavenbefreiungsprojekt mit.
Weitere RednerInnen
Projektleiter John Eibner wird kurz in die Arbeit in Syrien, Irak und Sudan einleiten. CSI Projektleiter wird voraussichtlich am Montag vor dem CSI-Tag von einer Indienreise zurückkehren und somit ganz Aktuelles zu berichten haben. Projektleiter Gunnar Wiebalck spricht zusammen mit Stiftungsrat Dr. med. Felix Kuhn über das Pakistan-Projekt und Stiftungsratspräsident Herbert Meier wird zusammen mit Geschäftsführer Benjamin Doberstein unser Nigeria-Projekt vorstellen.
Meine Frau und ich sind über Facebook auf Sie aufmerksam geworden. Wir nahmen den CSI-Tag zum Anlass – wie wir eigentlich schon länger den Wunsch hatten –, an Vorträge zu gehen, wo man sein Interesse zeigen kann. Wo es nicht nur einfach Blabla gibt, sondern wo man fundiert hört, wie es in dieser Welt läuft. Und das war jetzt ein ganz genialer Anlass, muss ich also sagen, das hat sich gelohnt.
Thomas Scherpel, Kanton Luzern
Es interessiert und berührt mich, dass Christen verfolgt werden. Diese Leute haben mir schon immer leid getan. Darum komme ich auch an jede Veranstaltung, die es gibt im Raum Zürich. Ich habe es toll gefunden; es war sehr abwechslungsreich. Es haben immer alle so viele Informationen gegeben, dass man eigentlich keine Fragen mehr hatte, aber es war auch nicht zu lang, so dass man nicht mehr hätte zuhören wollen. Und von so verschiedenen Ländern – ich habe es sehr informativ gefunden und persönlich hat es mir auch noch gute Kontakte gebracht. – Es war toll, dass ich da war. Danke.
Evelyne Adakoglu-von Bergen, Zürich
Ich habe zufällig die Zeitschrift mit dem Hinweis auf die Veranstaltung gesehen und darum bin ich heute gekommen. Ich bin sehr interessiert an der Problematik von Christen im Nahen Osten und ich finde, man muss sie unterstützen mit Gebet und auch materiell. Das ist wichtig. Dort ist der Geburtsort des Christentums, im Irak und Syrien. Es war sehr gut, sehr interessant.
Jean-Paul Hüsser, Biel