In Chhattisgarh wurde die Religionsfreiheit stark beschnitten. Die neuen Verbote verstoßen gegen die indische Verfassung.
Mehr als 50 Dörfer in der Region Bastarm, Bundesstaat Chhattisgarh, haben seit Mai 2014 jegliche nichthinduistische religiöse Aktivität verboten. In einigen Dörfern wurde es Nichthindus sogar untersagt, die Siedlung zu betreten. Ziel dieser Verbote ist es, Konversionen von Hindus zu verhindern und Missionaren den Zugang zu den Dörfern zu verweigern.
Die Verbote könnten eine neue Welle antichristlicher Gewalt auslösen. Im Dorf Sirisguda führte das Verbot bereits dazu, dass 52 christlichen Familien Nahrungsmittelrationen verweigert wurden. Als die Christen nach zwei Monaten dagegen protestierten, wurden sie geschlagen und verjagt. Zehn Christen mussten wegen ihrer Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.
«Diese Verbote sind gegen die Verfassung», sagt unsere Projektpartnerin, Menschenrechtsanwältin Tehmina Arora. Dort werden Religionsfreiheit und Gleichheit garantiert. «Die Behörden dürfen keinen wegen seiner Religionszugehörigkeit diskriminieren.»
Autor: Luise Fast